Anlässlich seiner Jahrespressekonferenz hat der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger Zahlen zur wirtschaftlichen Lage der Zeitungen veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahr blieben die Gesamterlöse in etwa (-0.1%) stabil.

„Unsere Branche ist stark. Zeitung ist Zukunft. Sie ist Mitgestalter der tiefgreifenden und noch lange anhaltenden Weiterentwicklung in der gesamten Kommunikationsindustries“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des BDZV auf der Jahrespressekonferenz zur wirtschaftlichen Lage der Zeitungen. Insgesamt erzielten die Verlage 2011 einen Umsatz von 8,51 Mrd. Euro (Anzeigen/Beilagen 3,77 Mrd., Vertrieb 4,65 Mrd., Beilagen 85 Mio.).
Besonders erfreut zeige sich der BDZV vom Wachstum im Online-Werbemarkt. Die hohe Reichweite und die Markenstärke machen Zeitungswebseiten zu attraktiven Werbeträgern. Etwa 20 Zeitungstitel hätten bereits Bezahlsysteme eingeführt, eine ähnliche Zahl plant dies für das folgende Jahr. Vor allem die Tatsache, dass Nutzer bereit seien, für exklusive oder einen Mehrwert bietende Inhalte, zu bezahlen, ließe die Verleger optimistisch in die Zukunft blicken. Im ersten Quartal 2012 wurden zudem täglich etwa 180.000 E-Paper-Ausgaben verkauft, was einem Wachstum von 33% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Unternehmen gehen davon aus, dass diese Wachstumsdynamik weiter anhalten wird.
Zusätzlich entwickeln die Verlage ihre Apps für Smartphones und Tablets weiter. Mittlerweile wurden rund 330 Applikationen veröffentlicht, wovon 240 verkauft werden. Vor allem auf Tablets sind fast alle Anwendungen kostenpflichtig. Dabei orientieren sich die Angebote stark an den klassischen Zeitungsangeboten. Ebenso gäbe es weiteres Potenzial in der Entwicklung von Apps zu Themenschwerpunkten, wie z.B. Freizeit, Gesundheit, Sport/Fussball-Bundesliga und Kultur.
„Die Verbreitung von mobilen Inhalten der Verlage wird in den nächsten Jahren noch enorm zunehmen“, erklärte der Leiter des Geschäftsbereichs Kommunikation + Multimedia, Hans-Joachim Fuhrmann. Dabei sei die weitere Marktdurchdringung von Tablets Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg der Verlage beim Verkauf von Apps. Wenn sich bis Ende des Jahres die Zahl der Tablets in Deutschland tatsächlich fast verdoppele (Quelle: Initiative D21) und jeder Siebte über 14 Jahre ein solches Gerät nutze, eröffne dies auch für die Verlage zusätzliche Chancen.